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Andersunddochnormal_Zeichnung

Anders und doch normal (4)

Liebe Philip-Julius Leser,
vor ein paar Tagen ist mir beim Entrümpeln meiner Unterlagen mein altes Poesie-Album (ich glaube heute nennt man es Freundschaftsbuch) in die Hände gefallen.
“Rosen, Tulpen, Nelken,
alle drei verwelken,
aber wie das Immergrün
soll stets unsere Freundschaft blühn“.

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Andersunddochnormal_Zeichnung

Anders und doch normal (3)

Liebe Philip Julius Leser,
das heutige Thema habe ich gewählt, da es meinen Alltag stark bestimmt, mich täglich begleitet und mich des Öfteren traurig, hilflos und wütend macht: die Klassengesellschaft der Behinderung.
Ich habe im Laufe der Zeit gelernt und oftmals live miterlebt, dass es eine Klassengesellschaft der Behinderung zu geben scheint. Die Klassen, die ich dabei bis jetzt ausgemacht habe, sind: Die „niedlichen Behinderten“, die „zutiefst mitleiderregenden Behinderten“ und die „schrecklichen Behinderten“.

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Marcella Und Evan Becker_Erzähl Doch Mal Marcella

„Erzähl doch mal …. Marcella!“

Abtreibung. Mit diesem Rat hat Marcella (33) vor fast 6 Jahren die Praxis ihres Arztes und später auch das Krankenhaus in Brüssel, ihrem damaligen Arbeits- und Wohnort, verlassen. Ihrem Sohn Evan wurde aufgrund eines schweren Herzfehlers eine gerade einmal 5%-ige Überlebenschance eingeräumt. Marcella entschied sich gegen die Abtreibung. Nach Evans Geburt hat sie ihr Leben komplett neu geordnet. Heute leben die beiden – sehr glücklich – in einem kleinen Ort nahe Bremen, doch die Diagnosen HLHS und Frühkindlicher Autismus bestimmen nach wie vor ihren Alltag.
Die Rubrik „Erzähl doch mal…!“ erscheint monatlich auf unserer Homepage und stellt jeweils eine Familie mit einem besonderen Kind vor. Hier werden individuelle Geschichten erzählt und Wünsche und Ziele geteilt, die alle in erster Linie eines tun sollen, nämlich Mut machen.

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Anders und doch normal (2)

Liebe Philip-Julius Leser,
heute möchte ich gerne über ein Thema schreiben, welches mir sehr am Herzen liegt. Durch Evans chronischer Herzerkrankung und seinem Autismus habe ich sie sehr lange ignoriert und verdrängt: Meine Bedürfnisse. Darf ich trotz des Umstands, dass ich Mutter eines behinderten Kindes bin noch Bedürfnisse haben? Was für mich als Tatsache heute sonnenklar ist, musste ich mir über mehrere Jahre sehr hart erarbeiten. Langsam, Schritt für Schritt wieder zurückholen.
Du hast ein behindertes Kind. Du musst Dich kümmern. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Hobbys? Die darfst Du nicht haben.“ So ähnlich war meine Einstellung noch vor ein paar Jahren. Ich habe diese Einstellung nicht freiwillig gewählt. Sie hat sich langsam eingeschlichen. Einfach so. Ich bin wie in einen Sog geraten, der mich nicht mehr losgelassen und immer weiter in den Abgrund gezogen hat. Zu einem gewissen Zeitpunkt gab es mich nicht mehr. Meine eigenen Bedürfnisse habe ich komplett ignoriert.

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